- Vorwort
2.1 Kultur
Die erste gesicherte Interaktionen zwischen Grokaren und Erianern war die urkundlich festgehaltene Verhandlung zwischen Boron von Torväst, dem Ahnherren der modernen Familie Torväst, und einem Trupp grokarischer Seefahrer; eine Korruption ihres Clannamens "Grákarl" (Grokarisch: "Grauer Mensch") wird als Ursprung des Fremdbegriffs Grokaren vermutet. Dieses Ereignis wird als Auftakt des großen Zeitalters der Raubüberfälle angesehen; in einem Zeitraum von ungefähr -250 RD bis -100 RD suchten immer größere Gruppen grokarischer Seeräuber die westlichen Küsten Erianors heim. Diese Zeit ist allerdings nicht als Phase konzertierter Kriegsführung zu verstehen, denn auch die Grokaren waren zu dieser Zeit nachweislich ein Volk mit vielen verschiedenen Kleinherrschern. Unterschiedliche grokarische Gruppierungen konnten also in unterschiedlichen Verhältnissen mit den erianischen Stämmen stehen: während man an einem Tag mit befreundeten Grokaren Handel trieb, konnte man am nächsten schon von deren Nachbarn heimgesucht werden. Auch gab es zu dieser Zeit einige erianische Gesandtschaften in die Nordländer; viele der früheren Überlieferungen stammen aus der Feder von Boten und Abgesandten der Familie Torväst.
Die primären Ziele der grokarischen Seeräuber waren generell die küstennahen Siedlungen der Lyren und der Dornen im Norden, sowie vereinzelt die der Somahren im Süden. Begünstigt wurden die Grokaren bei ihren Eroberungen durch die Distanz der oft uunbefestigten lyrischen und dornischen Küstensiedlungen, sowie durch ihren fortgeschrittenen Schiffbau; diese beiden Faktoren ermöglichten schnelle, verheerende Angriffe, bei denen ein Dorf ausgebeutet und daraufhin geflohen werden konnte, bevor jegliche Hilfe eintreffen konnte.
Eine eindeutige Erklärung für die zunehmend aggressive Expansion der Grokaren wurde noch nicht abschließend gefunden. Die gängige Theorie dazu ist eine Kombination von zwei Faktoren: der Entwicklung einer Kultur, welche auf Exkursion und Selbstwert durch kriegerischen Erfolg ausgelegt war, sowie ein durch die Kargheit des Nordens bedingter Bedarf nach fremden Waren.
2.2 Gesellschaft
2.3 Sprache
Die Sprache der Grokaren, das Grokarisch, Eigenbezeichnung Norrœna, "Nordsprache", ist der erianischen Sprache relativ nah; vermutlich entstanden beide Sprachen aus einer gemeinsamen melravischen Ursprache.
Die ursprüngliche Schrift der Grokaren wird als Runen bezeichnet. Diese Schrift, welche sich mit der Zeit auch durch erianischen Einfluss weiterentwickelte, wurde ursprünglich zum Schreiben auf Stein und Holz entworfen, da die frühen Grokaren kein Papier oder Pergament kannten. Bei ihrer Landnahme in Erianor brachten die Grokaren ihre Schrift mit sich; noch heute finden sich insbesondere in der Grafschaft Nordmeer eine große Zahl sogenannter Runensteine: einer Art Monument, auf dem besondere Ereignisse oder Personen gewürdigt werden.
Im Zuge ihres Kontaktes mit den Erianern übernahmen die Grokaren auch die erianische Schriftkultur. Uns ist ein großer Korpus bestehend aus Belletristik und Sachbüchern erhalten geblieben, der uns bis heute tiefere Einblicke in die grokarische Kultur und Geschichte, sowie eine zweite Perspektive auf die erianische Geschichte ermöglicht.
In ihrer heutigen Form wird das Grokarisch allerdings nicht mehr mit Runen, sondern mit einem angepassten erianischen Schriftsystem geschrieben, welches seine Ursprünge bereits in der Zeit des Südreichs hatte.
Es folgt eine Übersicht über die späteste Form der grokarischen Schrift, mit den entsprechenden Buchstaben in der erianischen Schrift:
ᛆ,A; ᛒ,B; ᛑ,D; ᛂ,E; ᚠ,F; ᚶ,G; ᚼ,H; ᛁ,I/J; ᚴ,K; ᛚ,L; ᛘ,M; ᚿ,N; ᚮ,O; ᛕ,P; ᚱ,R; ᛋ,S; ᛐ,T; ᚢ,U/V; ᛦ,Y; ᚦ,ᚦ/ð/th, ᛅ,æ; ᚯ,Ǫ/Ø
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